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Mehrfachbeauftragung | 02/2016

Bahnhofsvorplatz inkl. Zentraler Omnibusbahnhof

M 1/250

M 1/250

3. Preis

Bauer.Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

StetePlanung Büro für Stadt- und Verkehrsplanung

Verkehrsplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Grundgedanke des Entwurfs, eine verkehrsfreie Zwischenzone im Bereich der Bahnhofsstraße einzurichten, wird gewürdigt, ebenso die Trennung von Busverkehren und Individualverkehren. Die Freihaltung der wichtigen Sichtachsen wird ebenso positiv bewertet, wie der symmetrische Aufbau des Platzes, der auf das Bahnhofsgebäude Bezug nimmt. Kritisch ist allerdings anzumerken, dass die Spannung, die an der Südseite des Platzes aufgebaut wird, an der Nordseite ins Leere läuft und kein entsprechendes Pendant findet.

Um die verkehrsfreie Mitte und den Busbahnhof in seiner schlanken und länglich ausgerichteten Form zu ermöglichen, wird in das äußere Verkehrssystem eingegriffen. Die Bahnhofstraße wird nach Norden verlegt und muss quasi als Folge der Entwurfsidee zusätzlich zum Bahnhofsvorplatz komplett umgebaut werden. Mit der Freigabe des westlichen Abschnitts der Bahnhofstraße für Zweirichtungsverkehr müsste auch der gesamte Knotenpunkt Landauer Straße/ Bahnhofstraße/ Schillerstraße umgestaltet werden. Die Neuorganisation des sehr sensiblen Knotenpunktes wird von den Verfassern nicht nachgewiesen. Die komplette Verknüpfung des Busverkehrs an den Knotenpunkt B 39 / Bahnhofstraße wird als verkehrstechnisch kritisch gesehen. Die Verlegung der Bahnhofstraße Richtung Saalbau erzeugt eine extrem beengte Situation vor dem Saalbau im Hinblick auf die Eingänge. Die Umsetzung ist nur mit weiteren Baumaßnahmen/Investitionen im unmittelbaren Umfeld möglich, ohne eine entscheidende Qualitätssteigerung zu erreichen. Die Jury ist hier der Meinung, dass sich der Entwurf in dieser Form nicht umsetzen lässt. Darüber hinaus ist die verkehrliche Organisation nicht selbsterklärend und lässt „Irrverkehre“ erwarten. Damit führt das verkehrliche Gesamtkonzept in die Irre, die autofreie Platzmitte wird im Ergebnis als nicht umsetzbar angesehen.

Der im Westen angeordnete Zentrale Omnibusbahnhof setzt auf eine Koppelung jeweils zweier Bussteige. Dies ist gemäß Aufgabenstellung im Grundsatz erlaubt. Da aber alle Bussteige gekoppelt sind und auch Standardbusse mit Gelenkbussen gekoppelt werden, ist die Funktionalität in der Praxis fragwürdig. Auch der fehlende Wetterschutz der östlichen Bussteige und die Entfernung zum Dach im Bereich der Mittelinsel wird kritisch bewertet.

Schwierigkeiten werden auch in der Zugänglichkeit des P+R Parkplatzes im Osten, insbesondere für Busse, gesehen. Durch die Anordnung der Taxistellplätze und die gewählte Verkehrsführung entsteht hier eine Art Nadelöhr.

Die Anordnung der Fahrräder auf einer Mittelinsel, unmittelbar angrenzend an Taxen und Kurzparker, lässt Nutzungskonflikte erwarten und ist funktional als unglücklich anzusehen.

Die Ästhetik des Entwurfs wirkt austauschbar und passt nicht zum Charakter der stadträumlichen Umgebung.

Im Ergebnis sieht die Jury auf Grund der beschriebenen Kritikpunkte Schwierigkeiten, die im weiteren Verfahren nicht überwindbar scheinen.
Blick auf den Bahnhof

Blick auf den Bahnhof

Fahrwege

Fahrwege