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Award / Auszeichnung | 05/2016

Architekturpreis Berlin 2016

Qualifizierung des Freiraums

Qualifizierung des Freiraums

Umfeld Fernsehturm

DE-10178 Berlin

Sonderpreis "Parks und Plätze"

Levin Monsigny Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Licht Kunst Licht AG

Lichtplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Landschaft und Freiraum

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2009
    Fertigstellung: 01/2013

Projektbeschreibung

Der städtische Raum um den Fernsehturm gehört zu einem der meist frequentierten Berlins, ist aber im Laufe der Jahre konturlos geworden. Wir hatten die Aufgabe, diesen wichtigen Ort neu zu definieren, d.h. ihm seinen Platz zwischen der Karl-Liebknecht-Straße und der Rathausstraße wieder zuzuweisen. Ausgangspunkt für die Neugestaltung ist die expressive Skulptur des Eingangsgebäudes. Ihre geometrischen Figuren greifen wir auf und führen sie auf den Grünflächen und Gehwegzonen weiter.
Eine Vielzahl zusätzlich angepflanzter Bäume spenden Schatten und grenzen den Platz von den ihn umgebenden Hauptstraßen ab. Was früher ein Durchgangsort war, wird zum Ort, an dem man sich gerne aufhält.
Dreieckige Figuren akzentuieren den Platz und präzisieren die Ausstrahlung des expressiven Eingangsgebäudes. Die Randelemente der Rasenflächen sind gleichzeitig Sitzgelegenheiten, die Rasenflächen dürfen als Liegeflächen genutzt werden.
Die vor vierzig Jahren angelegten Flächen bekommen eindeutige Funktionen. Sitzgelegenheiten, Spielplatz, Liegeflächen und ein Biergarten sind nun für jeden Neuankömmling sofort erkennbar und laden ihn ein, an diesem Platz zu verweilen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Jury vergibt den Sonderpreis für Parks und Plätze an das Projekt Umfeld Fernsehturm zwischen Alexanderplatz und Marienkirche. Das Projekt überträgt Prinzipien einer „behutsamen Erneuerung“ auf modellhafte Weise auf einen Freiraum der sozialistischen Moderne und setzt dabei ein bescheidenes und zugleich hochpolitisches Zeichen: die Berliner Mitte soll frei bleiben! Denn, in seiner einzigartigen architektonischen Eigenart und Offenheit steht der Ort am Fuß des Fernsehturms für die Geschichte der Stadt, repräsentiert eine wichtige zeithistorische Schicht und Epoche der Stadtentwicklung, die gleichberechtigt neben anderen steht und daher nicht negiert sondern im Sinne einer lebenswerten Stadt für Alle weiter entwickelt werden soll. Die ArchitektInnen erneuern dazu bestehende Strukturen, wie Beete, Fontänen, Vegetation und ergänzen diese punktuell um Sitz- und Liegemöglichkeiten, Fahrradinfrastrukturen und Bäume, die die Aufenthaltsqualität bereits spürbar verbessert haben und zugleich der ursprünglichen Eleganz des Ortes nachspüren. Auch das Umfeld um die Marienkirche wird neu geordnet mit der Intention, sie im Maßstab des Ortes besser zu integrieren. Die Zugänglichkeit zum Fernsehturm und seinem Umfeld wurde bereits spürbar verbessert, so dass mehr Menschen heute den Platz nutzen als jemals zuvor. Die Jury betont, den Ort als Freiraum gegenüber dem Neubau des Schlosses zu erhalten und zu entwickeln. Er soll auch zukünftig der Stadtgesellschaft und ihren BesucherInnen als 100% öffentlicher Raum erhalten bleiben. Der Preis wird in diesem Zusammenhang auch als Ermutigung und starkes Signal der Stadtverwaltung gegenüber verstanden, dabei noch schönere, freiraumarchitektonisch-radikalere Formen der Aneignung zu erproben und zu ermöglichen.

Vanessa Miriam Carlow, Architektin, COBE Berlin - Kopenhagen und Berlin, Dänemark / Deutschland
Eingangsplatz zum Fernsehturm

Eingangsplatz zum Fernsehturm

Abendstimmung an den Wasserkaskaden

Abendstimmung an den Wasserkaskaden