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2. Rang 3 / 3

Nichtoffener Wettbewerb | 04/2017

Neubau Werkhof

FONTENAY

3. Rang / 3. Preis

Claudia Meier & Markus Bachmann / M B A A

Architektur

Timbatec Holzbauingenieure

Bauingenieurwesen

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen ein eingeschossiges, kompaktes GebĂ€ude vor, das mittig auf das GrundstĂŒck gesetzt zwei unabhĂ€ngige VorplĂ€tze schafft: sĂŒdseitig den öffentlichen Entsorgungshof und nordseitig den Werkhof. Zur Bahn und Strasse hin fasst eine Hofmauer das GrundstĂŒck ein und zu den EinfamilienhĂ€usern schafft ein breiter bepflanzter GrĂŒnstreifen die nötige Distanz und Trennung. Die beiden Höfe werden getrennt genutzt. Eine Ă€ussere, direkte Verbindung der beiden Höfe ist durch den Betrieb zwar nicht unbedingt zwingend, wĂ€re aber sehr wĂŒnschenswert und wĂŒrde die betriebliche FlexibilitĂ€t massgeblich erhöhen. Die nur im Winter benutzten Salzsilos stehen zwar zentral, aber sie behindern eine offene gemeinsame Hofnutzung mit der Feuerwehr. Die vorgeschlagene Leerung der Container des Entsorgungshofes entlang der Strasse funktioniert aufgrund der NĂ€he zur Kreuzung nicht. Der Strassenabstand zur Bahn betrĂ€gt nur 3m, statt der notwendigen 4m. Die Formulierungen im Programm und in der Fragebeantwortung liessen diesen Schluss zu. Dank dem ausreichenden Abstand zu den EinfamilienhĂ€usern wĂ€re allerdings eine Verschiebung des GebĂ€udes um einen Meter problemlos möglich. Die Gesamtanlage als umfriedeten Hof zur Strasse zu formulieren und das GebĂ€ude in die Mauer einzubinden ist in der Situation schlĂŒssig. Architektonisch gelingt diese Verbindung allerdings nicht. Das GebĂ€ude durchschneidet die Mauer und lĂ€sst deren HĂ€lften je als additiven Zusatz denn als Einheit von Hof und Haus erscheinen, was die Kraft dieser an sich spannenden rĂ€umlichen Disposition untergrĂ€bt. Das GebĂ€ude ist einfach und gut organisiert. Die einzelnen Raumnutzungen sind sowohl was die Ausrichtung auf das GrundstĂŒck betrifft, wie in ihrer Raumfolge im Grundriss funktional sinnvoll angeordnet. Die Organisation in Raumschichten schafft einen zentralen, direkt von der Einstellhalle zugĂ€nglichen Lagerraum, der nach Bedarf mit der angrenzenden Garderobenschicht rĂ€umlich verbunden werden könnte. Der sĂŒdseitige Korridor als heute einbĂŒndige Erschliessung ist in Voraussicht auf die dort vorgesehene Erweiterung effizient. Quer zu dieser Schichtung besteht in NordsĂŒdrichtung leider nur eine innere rĂ€umliche Verbindung zwischen den beiden Höfen. Daran angelagert und nach Osten orientiert, befinden sich die BĂŒros und die Werkstatt, in sinnvoller funktionaler Beziehung zum Aufenthaltsraum, bzw. zur Einstellhalle. Der unaufgeregte architektonische Ausdruck des GebĂ€udes mit einer Holzverkleidung und einem Blechdach ist der Aufgabe angemessen. Diese Einfachheit mit einem einheitlichen Fenstertyp zu unterstreichen entspringt jedoch primĂ€r einer gestalterischen Vorliebe. Die vertikalen Schlitzfenster, die einen rhythmisierten, scharfen Lichteinfall erzeugen, sind im langen Korridor rĂ€umlich interessant und an dieser niedrigen Fassade durchaus ĂŒberzeugend, fĂŒr einen nutzungsbedingt möglichst gleichmĂ€ssig verteilten Lichteinfall in BĂŒrorĂ€ume und WerkstĂ€tten aber leider gĂ€nzlich ungeeignet.
Die einfache und klare Holzkonstruktion aus Holzstabelementen mit einem aussteifenden, gegenlĂ€ufig nach innen geneigten Pultdach ist wirtschaftlich und ökologisch und der Aufgabe entsprechend angemessen. Dies bestĂ€tigt sich auch im Vergleich mit den anderen Projekten im geringsten GebĂ€udevolumen. Die beheizten RĂ€ume sind hingegen nicht kompakt angeordnet und erzeugen eine relativ grosse OberflĂ€che des DĂ€mmperimeters, die sich wirtschaftlich wieder eher ungĂŒnstig auswirkt. Das Projekt ist punkto FunktionalitĂ€t des GebĂ€udegrundrisses und Angemessenheit in der Wahl der Mittel ein wertvoller Beitrag. Das GebĂ€ude ist kompakt, klar strukturiert, wirtschaftlich und funktional ĂŒberzeugend. Die klare Haltung der Gesamtanlage mit einer konsequenten Hofaufteilung bringt aber betriebliche und verkehrstechnische Nachteile mit sich, welche schlussendlich ĂŒberwiegen: Die beiden abgetrennten Höfe verhindern die im Betrieb wichtige Verbindung der beiden Bereiche und damit wichtige betriebliche Synergien fĂŒr eine flexible Nutzung. Der architektonische Ausdruck ist in seiner an sich angemessenen Einfachheit allzu rudimentĂ€r formuliert, funktional teilweise zu wenig bedacht und ist zur UnterstĂŒtzung der rĂ€umlichen Idee der Gesamtanlage nicht tragfĂ€hig.
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