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Award / Auszeichnung | 05/2017

Deutscher Lichtdesign-Preis 2017

Decke mit PCK LogoPCK

Decke mit PCK LogoPCK

PCK Messwarte Schwedt

DE-16303 Schwedt/ Oder

PREISTRÄGER KATEGORIE: Jurypreis Innovation

Lichtvision Design GmbH

Lichtplanung

OBERMEYER Gruppe

Architektur, Innenarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Gewerbe-, Industriebauten, Lichtgestaltung

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2016

Projektbeschreibung

Im Mai 2016 ist der Neubau der zentralen Messwarte auf dem Raffineriegelände der Petrolchemie und Kraftstoffe GmbH (PCK) in Betrieb gegangen. Mitte März hatte bereits die feierliche Schlüsselübergabe stattgefunden. Die Messwarte gilt in Puncto Sicherheit, Arbeitsergonomie, -klima und -atmosphäre laut PCK als eine der modernsten Messwarten weltweit. PCK selbst hatte die Leitwartenstände, die Arbeitsplätze und die Lichtdecke vorkonzipiert. OBERMEYER hat für den Neubau die Gesamtplanung inklusive aufwendiger Sicherheits- und Gebäudetechnik erbracht.

Nach nur zehn Monaten Bauzeit wurde die neue druckfeste und explosionsgeschützte Messwarte auf dem PCK-Gelände in Schwedt/Oder im März 2016 fertiggestellt. Sie ist die Schaltzentrale für das insgesamt ca. 13 km² umfassende Industriegelände. Jährlich werden bei PCK in Schwedt rund 12 Millionen Tonnen Rohöl zu Mineralöl- und petrochemischen Produkten verarbeitet. Alle Raffinerieanlagen und zukünftig auch das Tanklager, die Pipelines und Kesselwagenverladung werden per Mausklick von der Messwarte aus gesteuert.

Um den Mitarbeitern in dem fensterlosen Bau eine möglichst angenehme Arbeitsatmosphäre zu bieten, wurde in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IAO und Lichtvision Design ein Lichtkonzept entwickelt, das mit Hilfe einer LED-Deckenbeleuchtung das aktuelle Wetter simulieren kann. Zusätzlich wurde darauf geachtet, dass jeder Arbeitsplatz individuell einstellbar ist und die Bildschirme nur noch mit einer einzigen Tastatur und Maus über eine KVM-Konsole bedient werden müssen. Auf einer Fläche von 1.015 m² sind anlagenbezogen sechs Fahrstände mit jeweils vier bzw. fünf Bedienplätzen eingerichtet.

Besonders komplex war bei diesem Bauvorhaben die Planung der Sicherheits- und Gebäudetechnik. In die Sicherheitsbetrachtungen galt es u.a. einen Gasausbruch sowie Explosionen mit Trümmerwurf in einer benachbarten Anlage miteinzubeziehen. Speziell ausgebildete Planer bei OBERMEYER berechneten die Ausbreitung möglicher Druckwellen bei einer Explosion in der Umgebung, sodass die Statik der Gebäudehülle entsprechend widerstandsfähig konzipiert werden konnte. Burkhard Nagel, Leiter der Automation bei PCK erklärt: „Der Bau ist so ausgelegt, dass er der Explosion einer Tonne TNT in 30 Meter Entfernung standhält und danach einen zeitlich begrenzten Weiterbetrieb in der Messwarte gewährleistet.“ Neben speziell bewehrten bis zu 45 Zentimeter starken Außenwänden schützen 12 Zentimeter dicke, gasdichte Stahltüren die Mitarbeiter, um die Anlagen im Ernstfall sicher herunterfahren zu können. Und auch die Anforderungen an die technische Ausrüstung hatten es in sich: Einrichtungen wie z.B. verschiedene Alarmierungsanlagen für den Notfall, Brandfrüherkennungs- und Gaslöschanlagen sowie eine hochwertige Raumluft- und Klimatechnik mit permanenter Überdruckhaltung und explosionsgeschützten Zu- und Fortluftöffnungen waren in die neue Messwarte zu integrieren. Im Erdreich befindliche Medieneinführungen wurden in der Ausführung druckfest und aromatenresistent gefordert.

Neben der Planung der Sicherheits- und Gebäudetechnik erbrachte OBERMEYER im Zeitraum von nur sechs Monaten als Generalplaner die komplette Planung sowie das Baugenehmigungsverfahren für den Neubau der Warte. Dabei konnten die Architekten und Ingenieure auf die Erfahrung beim Bau mehrerer anderer Messwarten zurückgreifen, wie z.B. für BP in Lingen oder Bayernoil in Neustadt an der Donau. Damit hat sich die Planungsgesellschaft für den Bau von Leitwarten, an die besonders hohe funktionale und technische Anforderungen gestellt werden, bereits einen Namen gemacht. Mit der neuen Messwarte von PCK in Schwedt wurde ein weiteres anspruchsvolles Projekt qualitätsgerecht und termintreu abgeschlossen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Ölraffinerie “PCK” in Schwedt hat ihre Messwartemodernisiert und dafür ein etwa 1000 qm großes Gebäude erstellen lassen. Dieses Gebäude ist als fensterloser Bunker gegen Feuer und Explosionen geschützt. Um trotz des geschlossenen Raumes eine möglichst angenehme Arbeitsatmosphäre zu bieten, wurde in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut ein Lichtkonzept entwickelt, das mit Hilfe einer LED-Deckenbeleuchtung das aktuelle Wetter zu den verschiedenen Tages-und Nachtzeiten in dem fensterlosen Raum simulieren kann.
Die Lichtdecke in der Messwarte simuliert das aktuelle Wetter

Die Lichtdecke in der Messwarte simuliert das aktuelle Wetter

Glastrennwände im Inneren sorgen für Transparenz und gewähren eine ruhige Arbeitsatmosphäre

Glastrennwände im Inneren sorgen für Transparenz und gewähren eine ruhige Arbeitsatmosphäre

Die Messwarte von innen

Die Messwarte von innen