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Projektwettbewerb | 06/2017

Neubau einer Ausbildungshalle für das Bundesamt für Sport BASPO

Der Übersprung

5. Rang / 5. Preis

Preisgeld: 15.000 CHF

BUR Architekten

Architektur

WaltGalmarini AG

Tragwerksplanung

eicher+pauli

TGA-Fachplanung

studio durable - Planung und Beratung GmbH

Bauphysik

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser des Projektes Der Übersprung positionieren die neue Ausbildungshalle parallel zur bestehenden Sport-Toto-Halle. Während sich diese als flaches Volumen in das Gelände einschmiegt, steht das kompakte Volumen der neuen Trainingshalle senkrecht zum Hang und bildet gleichzeitig einen Abschluss zum Wald wie auch einen Auftakt für Besucher, die von Westen her kommend das Gelände des Nationalen Sportzentrums betreten.

Das ungleiche Gebäudepaar mit jeweils eigenständigem Charakter bildet durch seine Setzung auf selbstverständliche Weise eine gemeinsame Ankunftssituation. Dieser neu geschaffene Vorplatz ist in seiner Dimensionierung angemessen für die Nutzung als Treffpunkt nach dem Sport oder bei Veranstaltungen.

Die neue Ausbildungshalle wird über einen grosszügigen Eingangsbereich auf dem Galerieniveau der doppelgeschossigen Schwinghalle betreten. Dies ermöglicht dem Besucher einerseits einen freien Blick in die Schwingarena und anderseits den Fernblick in den Wald. Der Zugang zur Schwinghalle erfolgt unmittelbar von der Eingangshalle über eine einläufige Treppe. Die Garderobenräume der Turnhallen befinden sich auf dem Eingangsgeschossniveau. Sie bilden die Grenze zwischen Sauber- und Schmutzgang sowie zwischen Besucher und Sportler. Eine kaskadenartige Treppe führt zur Turnhalle und von dort zur Ausbildungsgalerie. Diese liegt oberhalb des Geräteraums und kann direkt vom Strassenniveau betreten werden. Die Anbindung zur Sport- Toto-Halle erfolgt zweckmässig auf Untergeschossniveau über einen Korridor mit Oberlicht. Ein angrenzender Lastenaufzug ermöglicht die Erschliessung über alle Geschosse.

Ein Gebäudesockel in Ortbeton bildet die Basis des Gebäudes. Die Decke über der Schwinghalle ist aufwendig mit einem Netz aus vorgespannten Betonrippen verstärkt. Deren Höhe nimmt zur Mitte der Schwinghalle zu und erzeugt dadurch eine nicht verständliche Raumwirkung. Die Turnhalle ist als Holzelementbau konstruiert, die Spannweite überwinden Holzträger. Die mit transparenten Photovoltaikpanelen verkleidete Aussenhülle ist horizontal gegliedert. Das Tageslicht gelangt ostseitig über einen kastenfensterartigen Vorbau in die Turnhalle. Dieser ist mit transparenten Photovoltaikpanelen und einem Reinigungskorridor aufwendig konstruiert. Generell ist die gewählte Fassadenverkleidung mit Photovoltaikpanelen kostenintensiv und wirft bezüglich Erscheinungsbild Fragen auf.

Das Projekt weist eine gute Sauber- und Schmutzgangtrennung sowohl im Ausbildungs- als auch im Schwinghallenbereich auf. Die Korridore sind grosszügig dimensioniert und unterhaltsfreundlich angelegt. Die direkten Zugänge von der Hohmattstrasse sind aus betrieblicher Sicht interessant. Die Einteilung der Garderoben in Bezug auf die geforderte Trockenzone ist noch zu verbessern. Ebenfalls bleibt die Erschliessung der Technikräume im 3. OG auf Basis der Unterlagen sowohl für Personen als auch für Maschinen und Geräte nicht nachvollziehbar.

Der Beitrag überzeugt durch eine einfache und präzise Setzung des kompakten und gut proportionierten Gebäudevolumens sowie durch sorgfältig ausgearbeitete Grundrisse, welche einerseits hohe räumliche Qualitäten und spannende Sichtbezüge ermöglichen, anderseits angemessene Erschliessungsflächen aufweisen und der Funktionalität der Nutzung Rechnung tragen.

Leider gibt es keine Aussagen zur Aussenfläche zwischen den beiden Gebäuden. Da sich die Schwinghalle nicht zu diesem Zwischenraum öffnet, erscheint dieser Raum als schwierige Restfläche im Hang.