Award / Auszeichnung | 07/2017
Auszeichnung „Vorbildliche Bauten“ im Land Hessen 2017
©Foto: Jörg Hempel
Der Erschließungssteg mit dem Hörsaalgebäude
Unterbringung des LOEWE-Zentrums "Biodiversity + Climate"
DE-60325 Frankfurt am Main, Georg-Voigt-Straße
Anerkennung
Architektur
Stroh & Ernst Beratende Ingenieure für Bauwesen VBI
Tragwerksplanung
TGA-Fachplanung
Hyder Consulting GmbH Deutschland
sonstige Fachplanung
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Hochschulen, Wissenschaft und Forschung
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 01/2009
Fertigstellung: 01/2013
Projektbeschreibung
Das denkmalgeschützte Gebäude wurde von 2009 bis 2012 für 21,7 Millionen Euro grundsaniert. SSP gewann den Wettbewerb für die Sanierung des Objektes und überzeugte mit seinem Konzept, die heutigen Nutzungsanforderungen unter Beibehaltung der vorhandenen architektonischen Qualitäten umzusetzen.
Neben neuen Büroräumen beherbergt das fünfgeschossige Gebäude einen 180 Personen fassenden Hörsaal, modernste Seminar ‐ und Laborräume, ein molekularbiologisches Laborzentrum (S1/S2), einen Optik‐ und CIP‐Pool sowie ein großes Bohrkernlager. Eine neu erbaute Mesokosmenhalle mit einer Grundfläche von ca. 450 m² schließt sich nordöstlich an das Hauptgebäude an. Dieses wurde 1954 bis 1957 durch den Frankfurter Universitätsarchitekten Ferdinand Kramer als Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie erbaut.
Auswahl Auszeichnungen:
- Sanierungspreis 2014, Auszeichnung
- AIT Award 2014, Special Mention in der Kategorie Public Building / Education
- DMK Award für nachhatliges Bauen 2014, Auszeichnung
- Einzelausstellung Deutscher Werkbund Hessen 2014
Auwahl Veröffentlichungen:
- "Sanierung statt Abriss", DBZ 01/2015
- "Zukunftsfähig umgenutzt", Bausubstanz 2/2014
- "Umnutzung eines Frankfurter Baudenkmals", bba 5/2014
- "Aufgefrischte Schale neuer Kern", db-Metamorphose 12.2013
- Buch "Ferdinand Kramer / SSP SchürmannSpannel, Forschungszentrum BiK-F, Frankfurt am Main", ISBN 978-3932565779
Beurteilung durch das Preisgericht
Überaus gelungen ist der Erhalt bzw. die Übersetzung der historischen Fassadenelemente, der Materialität und Farbigkeit der Ziegelpartien und die Nachfertigung von Holz- und Stahlfenstern. Mit Innendämmung und effizienten Lüftungsanlagen konnte ein hohes energetisches Niveau erreicht werden. Die deutliche Unterschreitung vergleichbarer Neubaukosten durch angemessene partielle Eingriffe in den Bestand sollte Bauherren die Angst vor der Sanierung von als „Energieschleudern und Kostenfallen“ verschrienen Altbauten nehmen. Darüber hinaus zeigt diese Sanierung deutlich, dass ein hoher energetischer Standard auch außerhalb von Thermohaut und Co. bei höchster gestalterischer Qualität möglich ist. Auch innenräumlich lebt das Gebäude von der Transparenz und Klarheit der 1950er Jahre, die geschickt aufgefrischt und durch integrierte Beleuchtung perfekt inszeniert wurde. Die Nutzeridentifikation dürfte damals wie heute unübertroffen sein. Bleibt zu hoffen, dass diesem überaus gelungenen Beispiel noch viele Sanierungen folgen und noch viele einzigartige Zeugnisse der Nachkriegsmoderne vor dem drohenden Abriss gerettet werden.
©Foto: Jörg Hempel
Die Südseite des Hauptgebäudes mit dem Hörsaalgebäude am linken Bildrand
©Foto: Jörg Hempel
Der Eingangsbereich des Hörsaalgebäudes
©Foto: Jörg Hempel
©Foto: Jörg Hempel
Das Treppenauge im Haupttreppenhaus
©Foto: Jörg Hempel
©Foto: Jörg Hempel
Der Hörsaal
©Foto: Jörg Hempel
Die Mesokosmenhalle mit Klimakammern
©Foto: Jörg Hempel
Die Nordseite des Hauptgebäudes
©SSP SchürmannSpannel AG
Gebäudekonzept
©SSP SchürmannSpannel AG
Grundriss 1.OG
©SSP SchürmannSpannel AG
Vertikalschnitte