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Award / Auszeichnung | 07/2017

Hugo-Häring-Auszeichnung 2017 Kreisgruppe Schwarzwald-Baar-Heuberg

Neubau eines Besucherzentrums Gebrüder Martin GmbH & CO. KG ein Unternehmen der KLS Martin Group

DE-78532 Tuttlingen, KLS Martin Platz 2

Auszeichnung

ARCHITEKT.BINDER

Architektur

ATELIER BRÜCKNER GmbH

Innenarchitektur

Achim Ketterer

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Messe-, Kongressgebäude, Schulen

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 03/2014
    Fertigstellung: 01/2016

Projektbeschreibung

STÄDTEBAU
Das gesamte Quartier einschließlich Freiflächen wurde im Zuge einer Gesamtplanung städtebaulich neu geordnet und strukturiert.
Das geplante Gebäude regiert mit seiner Architektur selbstbewusst auf die schwierige örtliche Situation.

Das Gebäude nimmt die Raumkanten des Baufelds und des bestehenden Verwaltungsgebäude auf. Durch die Stellung an die Ecke Nendinger-Allee und Carl-Zeiss-Strasse entsteht zwischen Neubau und bestehendem Verwaltungsgebäude ein qualitätsvoller großer Vorplatz als verbindendes Element (Campus).

Die Neugestaltung des autofreien Vorplatzes ist integrativer Bestandteil der Gesamtplanung.


VERKEHR I ERSCHLIESSUNG
Die neuenParkplätze werden zwischen Logistikzentrum und dem neu geplantem Schulungszentrum angeordnet. Die Zufahrt kann sowohl über die Nendinger-Allee oder der Carl-Zeiss-Strasse erfolgen. Zwei Busparkplätze mit möglicher Durchfahrt sind zusätzlich vorhanden.

Durch das aufgenommene Gefälle des Baufeldes können die Parkplätze ca. 0.50m tiefer gelegt werden als das Erdgeschoss des geplanten Gebäudes, welches sich positiv auf das Gesamtbild auswirkt.


ARCHITEKTUR I GESTALTUNG I MATERIAL
Kernstück des Besucherzentrums ist der innenliegende Hörsaal als Auditorium ausgebildet. Er versinnlicht das Herz des Menschen als Zentrale.
Umliegend sind die verschiedenen Schulungsbereiche angeordnet.
Die Außenwände nehmen die bestehenden Raumkanten des Grundstücks und des bestehenden Verwaltungsgebäudes auf.


Im Erdgeschoss werden die Gäste großzügig empfangen. Zusätzlich ist die Ausstellung und Firmengeschichte im Erdgeschoss integriert.
Durch großzügige raumhohe Verglasungen verschmilzt der Außen- und Innenbereich zu einer Einheit.

Jedes Geschoss ist mit großzügigen Wartezonen mit Bezug zum Außenraum ausgestattet. Die Cafeteria im Obergeschoss besitzt eine Außenterrasse, welche den Blick auf das schöne Donautal frei gibt.
Das Erscheinungsbild des klaren und schlichten Baukörpers wird geprägt durch das raumhoch verglaste Erdgeschoss in Teilbereichen, sowie das Obergeschoss mit bandartigen Fenstern und den raumhohen Verglasungen in den Wartezonen.
Das Gebäude stellt sich somit auf einfach Art und Weise als selbstbewusstes Solitärgebäude dar.
Qualitätsvolle dauerhafte Materialien wie Naturstein, Holz, Sichtbeton und Glas sichern den Standard eines modernen Schulungsgebäudes.


ÖKOLOGIE I ENERGIE
Realisiert wurde eine hoch gedämmte, dichte Gebäudehülle in Niedrigenergiestandard. Sehr große Speichermassen (Massivbau/Fensterbrüstungen) verhindern im Sommer eine Überhitzung der Innenräume. Eine natürliche Be- und Entlüftung aller Innenräume ist gewährleistet.
Im Auditorium und den Besprechungsräumen wird durch Kühlung und Lüftung das bestmögliche Klima sichergestellt.
Oberflächen- und Dachwasser werden über Rigolen oder belebte Bodenzonen versickert. Wasserdurchlässige Beläge verhindern den schnellen Abfluss des Regenwassers und runden das ökologische Konzept ab.

ÖKONOMIE I BAUKONSTRUKTION
Das Gebäude wurde in konventioneller Massivkonstruktion (Stahlbeton) hergestellt. Das aus einem klaren Ordnungsprinzip hergeleitete Tragwerk sowie bewährte Systeme gewährleisten und sichern den Anspruch einer wirtschaftlichen Lösung. Die Gründung erfolgt auf Grund des zu erwartenden schlechten Baugrundes über Bohrpfähle und eine lastabtragende Stahlbetonbodenplatte.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Neubau der KLS Martin Group mit seinem vorgelagerten schön gestalteten Platzbereich schafft eine Art Mitte in der ansonsten eher heterogenen Umgebung. Der fein geschnittene monolithisch wirkende Kubus mit gezielt gesetzten Öffnungen und Einschnitten, ist eine Bereicherung des Gewerbequartiers. Der abgeschrägte und eingezogene Eingangsbereich öffnet das Gebäude großzügig zum Platz. Die hohe Qualität der Bauskulptur setzt sich innerhalb des Gebäudes fort.

Großzügige Raumproportionen, Übersichtlichkeit, schöne Lichtverhältnisse und fein abgestimmte Materialien vermitteln eine gute Atmosphäre. In der Gebäudemitte befindet sich das zurückhaltend gestaltete und die Höhe des Baukörpers aufnehmende Auditorium. Im EG sind umliegend geschickt platziert die Ausstellungsbereiche, im OG Schulung-­ und Besprechungsräume sowie eine Cafeteria mit schönem Ausblick auf das Donautal.
Das präzise geschnittene und elegante Gebäude überzeugt sowohl städtebaulich wie auch architektonisch. Es ist ein hervorragendes Beispiel für identitätsstiftendes Bauen.