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Award / Auszeichnung | 11/2017

ZV Bauherrenpreis 2017

Kapelle Salgenreute

AT-6942 Krumbach, Salgenreute 116

Preisträger I Vorarlberg

Bernardo Bader Architekten

Architektur

merz kley partner

Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Sakralbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 03/2015
    Fertigstellung: 04/2016

Projektbeschreibung

Topographically attractively situated at the Nagelfluhrücken, next to the Krumbacher moor, the existing Lourdes-Chapel was rebuilt. A renovation of the old chapel was no longer possible and to regenerate the existing was not the desired aim of the community of Krumbach. Rather, to use the existing knowledge and the courage to create the new. Several years of designing and constructing made an exemplary project visible. More than a hundred of volunteers made it possible to realize the project.

The chapel Salgenreute unites the historical and traditional aspect that characterizes many places in the Bregenzerwald. The chapel is built out of wood and stone. The sun is going to change the wooden façade it will turn darker, black in the south, silver-grey in the north, just like the old farmhouses from the area. The basic shape is based on the existing 200 year old chapel and includes a main ship as well as an apse.

The shape of the room is new - an outstanding steep rising spatial folding made out of wood. The inside of the chapel is dominated by the homogeneous material of the wall and the roof. The light that shines through the frontal window is providing a special atmosphere. The statue of mother of God, originated from the existing building, is arranged in an other way than in the classical concepts at the side of the apse. The view straight ahead through the white apse leads directly into the nature. Whoever enters the chapel leaves the solid ground and proceeds a reflective journey.

Beurteilung durch das Preisgericht

Am Ende war noch die Energie da, als Dank an alle, die mitgeholfen haben, ein Buch herauszugeben, das den Bau textlich und bildlich tiefgehend dokumentiert. Über 100 Namen sind genannt, einige Vereine und andert- halb Dutzend Firmen, sie alle haben – jeder nach seinen Möglichkeiten – zusammengewirkt, um eine neue Kapelle zu errichten. Nur 24 Sitzplätze hat sie, genauso viele wie der Vorgängerbau, der anno 1880 von einer in der Nachbarschaft ansässigen Familie errichtet wurde. Seit jeher wurde sie für Maiandachten genutzt und zum Wetterläuten. 130 Jahre später ergriffen Anwohner der benachbarten Parzellen die Initiative, den einst mit bescheidenen Mitteln errichteten und in der Zwischenzeit schwer in Mitleidenschaft gezogenen Holzbau zu sanieren, was sich schließlich als sinnlos herausstellte. Es folgten viele Gespräche, Besichtigungen anderer Kapellen und schließlich ein Entwurf und ein Modell vom im Ort aufgewachsenen und immer noch ansässigen Architekten Bernardo Bader.
Die Form der Kapelle leitet sich von der alten ab, ähnlich im Grundriss, aber statt Schiff und Turm nun mit einem hohen, turmlosen Steildach. Als Basis wurde ein Sockel aus Alberschwender Kalkstein als Trockenmauerwerk gefügt, darüber Wände und Decken eingehüllt in ein Wetterkleid aus handgeschlagenen Lärchenschindeln. Durch das Zurücksetzen des Eingangs entsteht eine schützende Vorhalle. Eine mit gehämmertem Messing beschlagene Tür führt ins Innere – in einen Raum von berührender Feierlichkeit und be- stechender Schlichtheit zugleich. Im Andachtsraumraum betonen zwölf Spanten, die das Faltwerk aus Kreuzlagenholz vor dem Durchbiegen bewahren, die Höhenentwicklung; unbehandelte Tanne kam als Decklage an den Wänden, als Boden und bei den meisterlich minimalistischen Bankreihen zum Einsatz. Wie eine textile Auskleidung erscheint im durch die verglaste Apsiswand einfallenden Streiflicht die weiß gekalkte sägeraue Schalung im Altarraum. Einfach gemacht hat man sich hier nichts. In jedem Detail und an jeder Oberfläche wird handwerkliches Wissen und Können gewahr, das sich im Zusammenspiel von Fachleuten und Freiwilligen zu einem Stück Baukunst fügte, in dem sich der Geist des Ortes auf vielschichtige Weise verdichtet.
Einweihung

Einweihung