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Offener Wettbewerb (nur für Studenten) | 10/2015

JOHANNES-GÖDERITZ-PREIS 2015: Stadt & Silhouette - Konzepte für das Dresdner Elbufer

ein 2. Preis

Preisgeld: 500 EUR

Nick Dietzel

Student*in Architektur

Georg Tanner

Student*in Architektur

Erläuterungstext

Gegenstand des diesjährigen Johannes- Göderitz- Preises ist das Terrassenufer westlich der Dresdner Altstadt, sowie die rückwärtig angrenzenden Bereiche der Pirnaischen Vorstadt. Das Areal erstreckt sich über ca. 28ha und entwickelte sich aus einer Fischer-und Bauerngemeinde zu Beginn des 18. Jahrhunderts bis hin zu einem dicht besiedelten
Gründerzeitviertel im 20. Jahrhundert. Im Februar 1945 wurde das Stadtviertel durch die Kriegsbombardements vollständig zerstört. Im Zuge des Wiederaufbaus hielt man sich in Anlehnung an die Ideen der Autogerechten Stadt und den Prinzipien nach „Licht, Luft und Sonne“, nur wenig an die historischen Stadtstrukturen. Heute ist das Areal durch einen hohen Wohnanteil mit vorwiegend älterer Bevölkerung und vielen Brachflächen geprägt. Durch den Entwurf wird das Stadtgebiet wieder mit dem Dresdner Stadtgefüge vernetzt. Als besondere Maßnahmen ist die Neugestaltung der beiden Brückenköpfe Carolabrücke - Rathenauplatz und Albertbrücke - Sachsenplatz zu erwähnen. Die beiden Plätze bilden den Auftakt und den Abschluss der Pirnaischen Vorstadt in Nord- Süd- Durchquerung. Als Erweiterung der Blickbeziehungen von öffentlichen Räumen und Gebäuden zwischen den beiden Elbseiten wurde ein dritter, innerquartierlicher Platz in Blickachse zur sächsischen
Staatskanzlei neu entwickelt. An dieser zentralen Platzanlage wurden die umliegenden Baugrundstücke ausgerichtet.
Die Nutzungen sind an dem historischen Vorkriegszustand angelehnt. Die Gebäude entlang der urbanen Platzfolge sind von übergeordneter, öffentlicher Bedeutung und werden mit Restaurants, Kaufhäusern und öffentlichen Funktionen, wie z.B. einem Bürgerhaus gestaltet. Das Gebäudeensemble entlang der Carolabrücke bildet dabei mit den dichten urbanen Bebauungsstrukturen den repräsentativen Auftakt des Entwurfgebietes. Entlang des Elbufers reihen sich große, geöffnete Blockrandstrukturen mit erdgeschossiger Kolonnaden- Zone und exklusiven Wohnsituationen auf. Im Süden bietet ein eher vorstädtisch geprägtes Mischgebiet ruhige Wohnmöglichkeiten mit großzügigen Grünstrukturen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Stadt / Fluss / Brückenkopf
Die Verfasser schlagen gleich hohe Wohnungsbauten an der Elbuferpromenade vor. Nur der Hotelbaukörper im Osten des Quartiers leitet mit seiner Höhe zur Altstadt über. Der gesamte Baublock am Brückenkopf ist folgerichtig stärker verdichtet als die sonstigen Wohnbaublöcke.

Durch die ruhige Trauflinie der Neubebauung wird die vielgestaltige Silhouette der Altstadtgebäude gewürdigt. Auf der Höhe der am anderen Elbufer liegenden Staatskanzlei wird ein in die Tiefe gezogener Platz angeordnet, der allerdings zu lang und durch seine Symmetrie zu monumental erscheint.

Im Randbereich des Platzes werden öffentliche und private Dienstleistungen angeordnet.
Der Platzbereich ist in reduzierter Fassung gut vorstellbar. Die Wohnblöcke sind gut geschnitten und im südlichen Bereich besonders vielgestaltig.

Im Gebiet entstehen grüne Plätze, Straßen und Blockinnenhöfe mit guter Freiraumqualität. Der Sachsenplatz wird durch vier Hausblöcke nach Süden begrenzt und halbiert und erhält damit angemessene Proportionen. Durch die Erschließungsstruktur wird das Quartier gut mit den Stadtgebieten in der Umgebung vernetzt. Die Reihenfolge der Bauphasen überzeugt. Insgesamt ist der Entwurf ein guter Vorschlag zur Erneuerung des Stadtquartiers.