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Offener Wettbewerb | 03/2018

Neubau Lehr und Bürogebäude am Standort Innrain 52a

Anerkennung

Riepl Kaufmann Bammer Architektur

Architektur

DnD Landschaftsplanung

Landschaftsarchitektur

Schreiner, Kastler - Büro f. Kommunikation GmbH

Visualisierung

Atelier Mag. Josef Andraschko

Modellbau

Erläuterungstext

STADT.CAMPUS

Durch die geplante Erweiterung erfährt der zentrale Standort der Uni Innsbruck eine deutliche Stärkung auf mehreren Ebenen. Es entsteht ein vielschichtiges Ensemble mit Campuscharakter. Es ist unser Anspruch gerade diese Dimension zu entwickeln. Die Dichotomie von Stadt und Landschaft ist ein Wesenskern von Innsbruck und findet ihre verdichtete Entsprechung im geplanten Projekt.


INNEN.AUSSEN

Die, im Raumprogramm geforderten gemeinschaftlich-öffentlichen Bereiche bieten die Chance, Innen und Außen in einer spannungsvollen Raumsequenz miteinander zu verknüpfen. Das urbane Zentrum und die Natur vom Inn samt Nordkette werden miteinander in Beziehung gebracht. In dieser räumlich-atmosphärischen Weise äußert sich das Besondere des Hauses, weniger in architektonischer Extravaganz. Es ist das spezifische Lebensgefühl, das prägt.

Der vor dem Haupthaus groß aufgespannte Vorplatz führt nahtlos ins neue Gebäude. Das zentrale Atrium ist nicht Endpunkt, sondern weiterleitendes Gelenk am Weg Richtung Fluss. Das Plateau der offenen Mensa ist räumlich verschränkt mit den davor liegenden Freibereichen, die in Form von Kaskaden bis zum Inn führen.


STUDIUM.FREIZEIT

Das neu konditionierte Areal öffnet die nötigen attraktiven Spielräume für das Gelingen eines erfüllten studentischen Alltags. Es bietet zahlreiche Möglichkeiten, die Balance zwischen intensiver Kommunikation und kontemplativen Rückzug zu finden. Ein konzentrierter Campus in der Mitte der Stadt, der trotz seiner überschaubaren Dimensionen einen überraschend vielfältigen Lebensraum darstellt.


EINFACH.KOMPLEX

Das architektonische Konzept äußert sich in seiner klaren städtebaulichen Einfügung, die im besonderen Kontext ihre Begründung findet. Der Neubau bildet das Pendant zur alten Bibliothek und gemeinsam mit dieser den Rahmen von Haupthaus und Vorplatz.

Die transparente Sockelzone vermittelt die Offenheit eines modernen Wissenschaftsbetriebs und trägt in Verbindung mit den Altbauten zur 'Lesbarkeit' der Uni-Geschichte bei. Über der öffentlichen Basis erstreckt sich, über 3 Etagen, eine flexibel nutzbare und effizient gestaltete Arbeitszone. Die semitransparente Verhüllung sorgt für angenehmes Raumklima und ermöglicht eine Beschränkung auf einfache haustechnische Maßnahmen.


EIGENSTÄNDIG.KOHÄRENT

In Summe ist der Neubau ein einfaches, robustes Gefüge mit anregender räumlicher Vielfalt, dessen Mächtigkeit durch helle, leichte Präsenz relativiert wird und zum sympathischen Gesamteindruck des Uni-Ensembles beiträgt.

ARCHITEKTUR.LANDSCHAFT

Der durch großzügig geführte Betonplatten angelegte Vorplatz wird mit Stauden und Gräsern in Form von Sickerbecken aufgelockert. Die Bestandsbäume bleiben weitgehend erhalten und werden durch Neupflanzungen mit Liquidambar styraciflua ergänzt. Gleichzeitig wird das am Vorplatz anfallende Regenwasser durch das duale Entwässerungssystem abgeführt. Der wasserdurchlässige Aufbau der Sickerbecken ermöglicht die Funktionen der Wasseraufnahme und -ableitung. Den wechselfeuchten Pflanzen steht (Lythrum salicaria, Eupatorium cannabinum, Iris sibirica, Lychnis floscuculi,
Molinia caerulea) nur bei Regenereignissen Wasser zur Verfügung. Der erste Spülstoß wird in den Staukanal eingeleitet, um danach das saubere Wasser im Sickerbecken ableiten zu können. Bei Starkregenereignissen führt der Überlauf das Wasser direkt in die Sickerboxen ab.

Das Areal zwischen den neuen, modernen Fitnessparcours und Fahrradlabyrinth bildet eine klare Verbindungsachse zwischen repräsentativen Vorplatz und der Landschaft entlang des Inns. Hier laden Hängematten zwischen Bäumen zum Pausieren, Sitzbänke aus Betonfertigteilen zum Verweilen und Holzstege zum Arbeiten im Freien ein. Die große Treppenanlage nimmt die Taktung des Bodenbelages auf und führt zwischen breiten Sitzstufen und Gräserpflanzungen ins Gebäude zur großen Terrasse. Von dort führt der Blick über die weite Landschaft mit kleinen Interventionen aus Sitzelementen, Staudenpflanzungen und dem Holzsteg, welche das Muster bis zum Ufer fortsetzen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der großvolumige Baukörper nimmt straßen- und flußseitig die Flucht der südlichen Blockbebauung auf. Auf einem zweigeschoßigen Sockelgeschoß sind die Obergeschoße mit den Büroflächen um einen großen Innenhof gruppiert. Die räumliche Großzügigkeit, die zentrale Lage des großen Hörsaales und die Anordnung der Seminarräume im Erdgeschoß und 1. Obergeschoß werden positiv gesehen. Die Gänge der Büroebenen sind äußerst lang und ohne Außenbezug, auch dass die Büros je nach Lage zum Hof oder nach Außen, unterschiedliche Fassadenqualitäten aufweisen, wird negativ bewertet. Leider ist der Innenhof nicht als Freifläche nutzbar, die komplett transparente Ausführung dieser Überdachung ist u.a. bauphysikalisch nicht nachvollziehbar.