Johannes-Göderitz-Preis 2014 - Stadt HYBRID

Den Verfasser gelingt für das Entwurfsareal die Idee eines urbanen Quartiers, das durch seine überwiegend blockartigen Strukturen und eine dem Standort angemessenen dicht geeignet er-scheint, das Bahnhofsviertel und die Helmstedter Straße stadträumlich zu verknüpfen und die bestehenden Fragmente städtebaulich zu integrieren.

Besonders hervorzuheben ist der überzeugende Umgang mit dem Bestand, insbesondere die Umnutzung der Verladehallen zu einem Kulturgüterbahnhof als kreativen Kristallisationspunkt des Stadtteils. Besonders gewürdigt wird die Idee eines zentralen Fußgängerbereichs, der mit einer Abfolge von Plätzen mit hoher Aufenthaltsqualität zum Rückgrat einer lebenden Quartiersmitte werden kann. Dabei wird der am südlichen Bahnhofsvorplatz entwickelte Hochschulstandort dazu beitragen, die gewünschten urbanen Lebens- und Arbeitswelten zu entwickeln. Er markiert gleichzeitig einen geeigneten Übergang zur Innenstadt und vermag die bestehende Barriere aufzubrechen. Insgesamt überzeugt der Entwurf durch gut durchdachte, geeignete Typologien und bis ins Detail ausformulierte identitätsstiftende Orte mit großen Freiraumqualitäten. Die zunächst funktional wirkenden, gereihten Stadthäuser im Südosten bedürfen dabei noch einer weiteren Ausdifferenzierung.