Beispielhaftes Bauen Landkreis Esslingen 2012-2018

An den nach Süden zeigenden Hängen des Neckartals wird an vielen Stellen Weinbau betrieben. Auf dem schattigen Gegenhang steht jedoch meist Wald und verhindert jeden Ausblick. Unterhalb der Parksiedlung liwgt swe bisher nicht zugängliche Wiesenhang der Domäne Weil. Durch den Bau des Panoramawegs wird eine einzigartige Landschaft inszeniert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
An der Breslauer Straße bildet ein Belvedere den Auftakt. Der Ausblick fasziniert viele Menschen und insbesondere Abends ist der Ort stark frequentiert. Von hier zieht sich der Weg in weiten Schwüngen über einen Kilometer den Hang entlang und bietet unterschiedliche Perspektiven auf Esslingen sowie auf das Stuttgarter Neckartal. Einige Tafeln erläutern die Kulturlandschaft, die Siedlungsgeschichte und das Panorama. Stichwege in die Parksiedlung ermöglichen den Anwohnerinnen und Anwohnern direkten Zugang. Der Höhenverlauf des Weges ist sensibel in die Topografie eingepasst. Extrem große Radien und sehr weit gezogene Gefällewechsel vermitteln Großzügigkeit und korrespondieren mit der Weite des Blicks.

Die Landschaft als Bühne – viel zu oft sind Blickbezüge verstellt und gehen ungeachtet verloren. Der Panoramaweg stellt das Neckartal ins Rampenlicht und macht diese einmalige Landschaft für seine Bewohner erlebbar. Der Aussichtspunkt ist minimalistisch angelegt, um nicht vom eigentlichen Hauptdarsteller abzulenken. Die roten Blutahörner werden bald von überall zu erkennen sein und bilden dann eine weithin sichtbare Orientierung. Die Jury sieht die Auszeichnung auch als Anreiz, den Weg weiterzuführen.