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Offener Wettbewerb | 11/2020

LANDGUT 2050 vernetzt · mobil · digital

Anerkennung

Preisgeld: 3.500 EUR

PASEL-K Architects

Architektur

Veldacademie

Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

In order to give the village of Urleben and its regional neighborhood from networked neighboring villages an attractive perspective, the GUTLANDLEBEN concept is based on three different levels.
An action plan is being developed for the entire village, which in the first level gradually includes maintenance, the renovation and dismantling of vacancies and the creation of new building plots within the village. On the second level, the focus is on the advertised area in the northern part of the village, which is being realigned through the strategic transformation of the central, vacant farm. On the third level, a “new center” is being created around a communal courtyard. The building ensemble, which is gradually growing, specifically promotes the interplay of living - working - public services. With the focus on the care and supply of the youngest and oldest and affordable housing, the social exchange and interaction is stimulated. The idea of ​​the inner, public space and the more private, structurally condensed edge of re-use existing houses for young (also moving) families is complemented by a "green ring" in between for subsistence agriculture, food production and landscaped recreational areas. With the successive dismantling of the large, empty barn buildings inside the block, the green ring grows as the quarter changes. The surrounding landscape extends into the quarter and becomes part of the transformation process. The relationship between built-up area and landscape area is negotiated continuously.

Beurteilung durch das Preisgericht

GUT.LAND.LEBEN

Grundidee der Arbeit, die sich auf den Ort Urleben bezieht, ist ein Transformationsprozess, der den teils leerstehenden Bestandsbauten neue Nutzungen zuführt und schrittweise zur Ausbildung einer neu gebauten Dorfmitte führt. Die Autor*innen sprechen vom „Prinzip ADAPT“. Die neue Dorfmitte verbindet neues Wohnen, u. a. barrierefrei für ältere Einwohner, mit neuem Arbeiten und einem neuen Ort der Dorföffentlichkeit, der an die Stelle nicht mehr genutzter Scheunen tritt. Zugleich entsteht im Dorfinneren um diese neue Mitte ein neuer Landschaftsraum („Grüner Ring“).
Durch die Kombination von erkennbarer Umsetzbarkeit, ganz bewusst in unabhängigen, aber aufeinander aufbauenden Phasen und der Berücksichtigung heutiger und zukünftiger Bedarfe hat das Gesamtkonzept überzeugt. Die Anerkennung des Bedarfs nach Privatsphäre in der Mitte der sozialen Gemeinschaft – im baulichen und im gesellschaftlichen Sinne – führt zu einer gelungenen Differenzierung von Gemeinschaft und Individualität.
Mit dem umgestalteten Hof und der entstehenden Neuen Mitte des Dorfes kann es gelingen, eine neue Mitte im Sinne neuer Funktionen – ökologischer und energetischer – sowie der Erhaltung und Wiederbelebung bewährter und für die Attraktivität des Dorflebens unabdingbarer Funktionen zu schaffen – des Miteinanders von Jung und Alt sowie von Dorfbewohnern und Zugezogenen, der Erfüllung von Grundbedürfnissen.
Bei aller Kompaktheit der neu geschaffenen Angebote ist die gewollte Durchlässigkeit des geplanten Hofes klar erkennbar.
Die Anziehungskraft eines Dorfmittelpunkts wird auch vom Freiraum und der Luftigkeit bestimmt. Der konzeptgetreue sensible Rückbau einzelner Gebäude trägt dazu erheblich bei. Man kann sich gut vorstellen, dass die Dorfbewohner die Chancen der Breitbandinfrastruktur nutzen und sich als mobil Arbeitende im erweiterten Grüngürtel treffen, anstatt die langen Wege in die nächste Metropole nehmen zu müssen.
Zur Akzeptanz des Gesamtmodells trägt der Aufbau als Quartier für alle Altersgruppen und Lebensphasen erheblich bei. Neben diesem Impuls ist die gewählte Grundstruktur einer Genossenschaft den strategischen Dorfzielen – gemeinschaftliche Verantwortung, langfristige Entwicklung und Stabilität, demokratische Grundverfassung, Anpassungsfähigkeit – extrem dienlich. Diesen sozialen G¬esamtansatz nennen die Autoren das „Prinzip CARE“.

Mit dem auf Realisierbarkeit und Akzeptanz ausgerichteten Konzept haben die Autor*innen, ohne dabei die gestellten Fragen nach Mobilität, Digitalisierung und Vernetzung zu vernachlässigen, eine anerkennenswerte Arbeit erstellt. Die Jury ist in besonderer Weise vom klar erkennbaren Entwicklungspfad bis zum Zieljahr 2050, den gut erkennbaren Teilschritten für die Partizipation der Bewohner und der behutsamen Entstehung des Quartiers Neue Mitte Urleben beeindruckt. Würde das Konzept Wirklichkeit, könnte man in Urleben auch 2050 GUT LAND LEBEN!