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Award / Auszeichnung | 06/2023

best architects 24

Urban Infill in Berlin

DE-10439 Berlin, Bornholmer Straße

Gold Award / Kategorie: wohnungsbau/mehrfamilienhäuser

Appels Architekten GmbH

Architektur, Projektentwicklung, Projektsteuerung

BBS Landscape Engineering GmbH

Landschaftsarchitektur

Building Applications Ingenieure Kasche Lußky Dr. Krühne

Sonstige, TGA-Fachplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    2.550m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 04/2022

Projektbeschreibung

Das Gebäude schließt eine Baulücke in der zweiten Reihe einer typischen Berliner Blockrandbebauung. Im Jahr 1906 wurden hier ein Vorder- und Hinterhaus errichtet, wobei letzteres im zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde.
Das Volumen des Neubaus ist weitgehend identisch mit der zerstörten Bebauung und fasst mit seiner S-Form zwei Hinterhöfe im Block. Der strassenseitige Außenraum und die beiden Höfe erzeugen drei typologisch unterschiedliche Aussenräume, die sich durch ihre verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten und Identitäten auszeichnen. Dieses Thema wird konzeptionell vom Straßenraum über den zentralen Hof bis hin zum grünen Gartenhof über Belagswechsel, Topografie, Ausstattung und Vegetation herausgearbeitet. Eine großzügige durchgesteckte Eingangshalle im Neubau und die bestehende Durchfahrt im Vorderhaus verbinden die Hinterhöfe und Aussenräume miteinander.
Der Wohnungsmix der 24 Einheiten ist vielseitig und reicht von Single- bis zu Familienwohnungen. Im Erdgeschoss rund um die Höfe ermöglicht die geschickte Konfiguration von Duplex-Wohnungen innerstädtisches Erdgeschosswohnen mit viel Privatsphäre und eigenen Zugängen. Insgesamt sind 25 % der Wohnungen als zweigeschossige Einheiten konzipiert, so dass die Bewohner hier auf den Etagen zwei sehr unterschiedliche Umgebungen schaffen könnten. Diese Maisonette-Wohnungen können bspw. das Wohnen im Obergeschoss mit Atelier- oder Studioflächen in der unteren Etage an den Innenhöfen verbinden.
Mit der rauen mineralischen Materialisierung der Lochfassade lehnt sich der Neubau an die Berliner Stadthäuser der Nachbarschaft an. Die zweigeschossige Erdgeschossfassade und die grossen bodentiefen Fenster schaffen aber eine eigenständige Identität an den Hinterhöfen der Bebauung.
Bei der Materialisierung der Innenräume sind viele Oberflächen roh belassen, um die schwindenden handwerklichen Spuren im modernen Wohnungsbau nicht zu verstecken und das Wesenhafte, das ihnen innewohnt, als atmosphärisches Element aufrechtzuerhalten.
Ein zentraler Fokus bei dem Projekt lag darauf eine starke Identität für den Ort zu schaffen, der die Menschen an diesem Ort verbindet und das Gemeinschaftsgefühl und den Austausch untereinander fördert. Anstelle der üblichen Gemeinschaftsräume wurden diverse Gemeinschaftsbereiche insbesondere im Aussenraum als identitätsstiftende Räume hervorgehoben, in denen zufällige Begegnungen zu einem zwanglosen Austausch zwischen Menschen führen können, deren Verbindung auf der Identität des Ortes beruht. Basierend auf dem Prinzip "alles kann, nichts muss" ist dies eine Strategie des Ermöglichens.

Beurteilung durch das Preisgericht

In der Kategorie « Wohnungsbau/ Mehrfamilienhäuser » erhielt das Büro Appels Architekten aus Zürich ( CH ) mit dem Projekt « Urban Infill Berlin » eine Auszeichnung in Gold . « Den Architekten ist eine intelligente Nachverdichtung gelungen, die durch äußerst geschickt angeordnete Grundrisse überzeugt und damit subtile Durch- und Ausblicke sowie wertvolle Freiräume in einem städtischen Hinterhof generiert. »