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Award / Auszeichnung | 09/2009

Beispielhaftes Bauen im Rhein-Neckar-Kreis 1999-2009

Salzlagerhalle der Autobahnmeisterei Walldorf

DE-69190 Walldorf, Josef-Reiert-Straße 3a

Auszeichnung

Staatliches Hochbauamt Heidelberg | Bundesbau Baden-Württemberg

Architektur

Beller und Gaertig Freie Architekten

Architektur

Prüfingenieur für Prüfstatik Dipl.-Ing. M. Gerold

Bauingenieurwesen

INGENIEURGRUPPE BAUEN

Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Gewerbe-, Industriebauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 12/2009

Projektbeschreibung

Die Salzlagerhalle befindet sich auf dem Autobahnmeistereigehöft Walldorf am Rande der A5 im Gewerbegebiet in unmittelbarer Nähe eines Möbelhauses. Eine Standardplanung mit mehreren Silos konnte nach Nachbarschaftseinsprüchen nicht realisiert werden. Das daraufhin vom Regierungspräsidium Karlsruhe eingeschaltete Staatliche Hochbauamt Heidelberg entwarf eine Halle mit einem Fassungsvermögen von ca. 1.100 cbm Streusalz.

Die Entwurfsidee, einen reinen Holzbau zu errichten, entwickelte sich aufgrund der hohen chemisch-aggressiven Beanspruchung der Tragkonstruktion durch das gelagerte Salz. Verschiedene Holzwerkstoffe wie Platten, Kanthölzer und Brettschichtbinder aus Nadelholz weisen eine besonders hohe Dauerhaftigkeit gegen das Salz auf.

Ein besonderes Augenmerk richtet sich dabei auf die Fassadengestaltung der Rückseite. Sie befindet sich entlang einer Ortseingangsstraße an städtebaulich hervorgehobener Stelle.

Die Abmessungen der Halle L/B/H 31.50/ 13.50/ 7.50 m i.M. ergeben sich durch die geforderte Lagermenge des Salzes, der maximalen Schütthöhe von vier Metern und der Kipphöhe der in der Automeisterei vorhandenen Radlader. Der Innenraum ist stützenfrei. Die einschaligen Wände sind beidseitig mit kesseldruckimprägniertem Furnierschichtholz, den waagerecht verlegten großformatigen 27 mm starken Kerto-Q-Platten beplankt. Die hohen Schubkräfte durch das vier Meter hoch lagernde Salz werden im Verbund von Tragwerk und der Beplankung von Außenwand und Dach aufgenommen.

Das Tragwerk der Halle besteht aus 11 Halbrahmen, den eingespannten Stützen aus Brettschichtholz als Zangenkonstruktion, dem mittels Dübelkranz befestigten Dachriegel als Kragarm und der Pendelstütze. In den Endfeldern befinden sich je zwei Vertikalverbände. Für die Aussteifung in Hallenlängsrichtung sind eingespannte 7,50 m hohe Stahlstützen S235 vorgesehen, welche die Aussteifung in Hallenquerrichtung übernehmen und die seitlichen Schubkräfte aufnehmen. Stahlteile und Verbindungsmittel, die in direkten Kontakt mit Salz kommen sind in V4A ausgeführt.

Der Hallenneubau wird von der Längsseite über drei Tore angedient. Die Befüllung der Streugutfahrzeuge mit der fertigen Sole erfolgt im Vorbereich über den Soletank mittels zwei Schlauchanlagen. Der Dachüberstand wirkt als konstruktiver Holzschutz und schützt den freistehenden Soletank, in dem die gebrauchsfertige Sole bevorratet wird.

Für die Entwurfsplanung und die Projektleitung ist das Staatliche Hochbauamt Heidelberg verantwortlich. Die Ausführungsplanung lag in den Händen des Architekturbüros Beller & Gaertig, Karlsruhe und der Ingenieurgruppe Bauen, Mannheim. Baubeginn mit Medienanbindung war August 07, Fertigstellung Januar 09.

Staatliches Hochbauamt Heidelberg

Gebäudekenndaten
BGF: 424 m²
BRI: 3396 m³
Gründung: Streifenfundamente und Bodenplatte Stahlbeton 30 cm, C35/45 - Anforderungen an die Dauerhaftigkeit Bewehrungskorrosion XC3, XD3 und an den Beton XF2, XA1, XMO.
Tragwerk: Halbrahmen aus Brettschichtbindern als Zangenkonstruktion, Dachriegel und Pendelstütze aus Konstruktionsvollholz. Giebelwände als eingespannte 7,50 m hohe Stahlstützen im Abstand von 2,65 m.
Fassade: Beplankung mit 27 mm starkem Furnierschichtholz Kerto-Q-Platten Außenwand mit dreifachem lichtschutzbeständigen Anstrich in waagerechter Verlegung.
Abtropfkante durch angefasten Holzanschnitt und gefalztes Blech. Umlaufende Zuluftgitter als oberen Wandanschluss aus nichtrostendem Stahl. Zwei Außentüren als Schlupftüren, fassadenbündig.
Innenwand: Beplankung mit 27 mm starken Kerto-Q-Platten.
Dach: Eindeckung mit Titanzinkblech 0,8 mm auf Unterkonstruktion, 5° Pultdach
Ausbau: Stahl Poller, verzinkt als Anprallschutz.

Technik: Herstellung der gebrauchsfähigen Sole im Halleninnenraum durch den Soleerzeuger. Dieser befindet sich in der begehbaren Einhausung mit allen Steuerungsanlagen. Die Sole wird mittels Radlader in den offenen Trichter der Anlage gefüllt. Diese pumpt die gebrauchsfertige Sole in den 45.000 l Tank.
Entwässerung. Rückführung des Regenwasseranfalls in den natürlichen Wasserhaushalt mittels bepflanzter Sickermulde hinter der Halle.