Award / Auszeichnung | 11/2013
Steirischer Holzbaupreis 2013
©Paul Ott
Ansicht
Atelier am Kogl
Arbeit & Wohnen
Architektur
Bauherren
Tragwerksplanung
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Büro-, Verwaltungsbauten, Wohnungsbau
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 10/2012
Fertigstellung: 07/2013
Projektbeschreibung
LANDSCHAFT l BAUAUFGABE l FORM
In Semriach, einem Luftkurort in 750 m Seehöhe, im Norden von Graz, wurde das Projekt Am Kogel 21 entwickelt. Der hoch über dem Ortszentrum liegende Bauplatz mit Blick über die Gemeinde und dominanter Aussicht auf den Schöckel, dem Hausberg der Grazer/innen, stellte auf Grund seiner Steilheit und Ostlage nicht alltägliche Forderungen an den Planer.
Raum- und Funktionsprogramm
"Ein großer, heller Raum mit guten Proportionen für die künstlerische Arbeit und etwas zum Schlafen", und alles soll sich unter einem Dach befinden." war der Wunsch an den Architekten.
"Arbeitsstätte und Landschaft" als Grundthemen dieser Bauaufgabe werden mit äußerster Klarheit und Präzision durch den gewählten Bautypus einer "Scheune" miteinander verschränkt, der sich nicht nur aus der Tradition der Landschaft, des Ortes ableitet sondern in seinem Inneren den Nachweis seiner "Gebrauchsfähigkeit" für zeitgemäße Interpretationen liefert.
Die Form des Ateliergebäudes ist eine respektvolle Geste an die umliegenden und gegenüberliegenden, sich an den Hang schmiegenden Höfe und Scheunen. Langhaus und Satteldach parallel zu den Schichtenlinien ist auch die prägende äußere Form des fertig gestellten Objektes. Zum Baustoff Holz gab es keine Alternative, es war das einzige Material, das dem angestrebten "Scheunencharakter" gerecht werden konnte.
GEBÄUDESTRUKTUR | ERSCHLIESSUNG
Das Atelierhaus wird straßenseitig im Erd-/Hauptgeschoß betreten. Über eine Art gedecktem Innenhof (Durchhaus, Veranda, Schopf) wird sowohl der Hauptraum, das Atelier erschlossen, als auch der Wohnteil erreicht. Der offene Dachraum ist den jeweiligen Funktionsgruppen zugeschlagen. So entstehen interessante Raumkonfigurationen, die teilweise mit einer Galerie zusätzlich genutzt werden. Die Belichtung des Ateliers erfolgt an den Längsseiten; straßenseitig durch ein hochliegendes Fensterband, die gegenüberliegende Hangseite des Raumes ist vollständig in Glas aufgelöst. Der das gesamte Haus überziehende Lattenscreen kann auf der Hangseite nahezu komplett mittels eines Schiebefaltmechanismus geöffnet werden. Die Landschaft ist im Atelierraum präsent, seine Wirkung kann stufenweise abgemindert werden.
Vom sogenannten Innenhof erreicht man über eine Holztreppe auch das Untergeschoß mit Technikraum, Abstellraum und einer weiteren Nasszelle. Daneben überrascht vor allem das mit über 50 m2 große Sommeratelier mit seinen räumlichen Qualitäten und einem direkten Übergang in den Garten. Dieser Raum ist vom Außenraum ausschließlich durch den Lattenscreen getrennt.
BAUABLAUF l MONTAGE l MATERIAL
Nach vorbereitenden grund- und hangsichernden Maßnahmen, im Dezember 2012, wo raumwirksam, ist der Beton sichtbar, wurde das Haus in zwei Etappen montiert; die Produktion der Bauelemente erfolgte Dezember, Jänner 2012/13 im Holzbaubetreib; Aufstellungs- und Montagezeit betrug drei Wochen inklusive Innausbau. Fichte, Weißtanne und Eiche sind die eingesetzten Holzarten. Die Böden sind geschliffener Estrich und Holzlattenroste.
ÖKOLOGIE I NACHHALTIGKEIT
Die Ableitung der Außenform aus einem traditionellen Bautypus, seine Interpretation für eine zeitgemäße Nutzung und die Ausführung mit einer "state of the art" Technologie ergibt ein überzeugendes Ergebnis heutiger Lösungsansätze im "Dienste der Bauaufgabe und der Umwelt". Auf Nachhaltigkeit und Betriebssparsamkeit wurde größter Wert gelegt.
In Semriach, einem Luftkurort in 750 m Seehöhe, im Norden von Graz, wurde das Projekt Am Kogel 21 entwickelt. Der hoch über dem Ortszentrum liegende Bauplatz mit Blick über die Gemeinde und dominanter Aussicht auf den Schöckel, dem Hausberg der Grazer/innen, stellte auf Grund seiner Steilheit und Ostlage nicht alltägliche Forderungen an den Planer.
Raum- und Funktionsprogramm
"Ein großer, heller Raum mit guten Proportionen für die künstlerische Arbeit und etwas zum Schlafen", und alles soll sich unter einem Dach befinden." war der Wunsch an den Architekten.
"Arbeitsstätte und Landschaft" als Grundthemen dieser Bauaufgabe werden mit äußerster Klarheit und Präzision durch den gewählten Bautypus einer "Scheune" miteinander verschränkt, der sich nicht nur aus der Tradition der Landschaft, des Ortes ableitet sondern in seinem Inneren den Nachweis seiner "Gebrauchsfähigkeit" für zeitgemäße Interpretationen liefert.
Die Form des Ateliergebäudes ist eine respektvolle Geste an die umliegenden und gegenüberliegenden, sich an den Hang schmiegenden Höfe und Scheunen. Langhaus und Satteldach parallel zu den Schichtenlinien ist auch die prägende äußere Form des fertig gestellten Objektes. Zum Baustoff Holz gab es keine Alternative, es war das einzige Material, das dem angestrebten "Scheunencharakter" gerecht werden konnte.
GEBÄUDESTRUKTUR | ERSCHLIESSUNG
Das Atelierhaus wird straßenseitig im Erd-/Hauptgeschoß betreten. Über eine Art gedecktem Innenhof (Durchhaus, Veranda, Schopf) wird sowohl der Hauptraum, das Atelier erschlossen, als auch der Wohnteil erreicht. Der offene Dachraum ist den jeweiligen Funktionsgruppen zugeschlagen. So entstehen interessante Raumkonfigurationen, die teilweise mit einer Galerie zusätzlich genutzt werden. Die Belichtung des Ateliers erfolgt an den Längsseiten; straßenseitig durch ein hochliegendes Fensterband, die gegenüberliegende Hangseite des Raumes ist vollständig in Glas aufgelöst. Der das gesamte Haus überziehende Lattenscreen kann auf der Hangseite nahezu komplett mittels eines Schiebefaltmechanismus geöffnet werden. Die Landschaft ist im Atelierraum präsent, seine Wirkung kann stufenweise abgemindert werden.
Vom sogenannten Innenhof erreicht man über eine Holztreppe auch das Untergeschoß mit Technikraum, Abstellraum und einer weiteren Nasszelle. Daneben überrascht vor allem das mit über 50 m2 große Sommeratelier mit seinen räumlichen Qualitäten und einem direkten Übergang in den Garten. Dieser Raum ist vom Außenraum ausschließlich durch den Lattenscreen getrennt.
BAUABLAUF l MONTAGE l MATERIAL
Nach vorbereitenden grund- und hangsichernden Maßnahmen, im Dezember 2012, wo raumwirksam, ist der Beton sichtbar, wurde das Haus in zwei Etappen montiert; die Produktion der Bauelemente erfolgte Dezember, Jänner 2012/13 im Holzbaubetreib; Aufstellungs- und Montagezeit betrug drei Wochen inklusive Innausbau. Fichte, Weißtanne und Eiche sind die eingesetzten Holzarten. Die Böden sind geschliffener Estrich und Holzlattenroste.
ÖKOLOGIE I NACHHALTIGKEIT
Die Ableitung der Außenform aus einem traditionellen Bautypus, seine Interpretation für eine zeitgemäße Nutzung und die Ausführung mit einer "state of the art" Technologie ergibt ein überzeugendes Ergebnis heutiger Lösungsansätze im "Dienste der Bauaufgabe und der Umwelt". Auf Nachhaltigkeit und Betriebssparsamkeit wurde größter Wert gelegt.
Beurteilung durch das Preisgericht
An einem steil nach Osten abfallenden Hang oberhalb von Semriach gelegen, verkörpert das Atelierhaus einen an Klarheit und Reduktion kaum zu übertreffenden Typus des Urhauses.
Die Schlichtheit des Baukörpers findet in der Ausformung der Fassade seine kultivierte Entsprechung. Die subtile Semitransparenz der hölzernen Haut lässt in geschlossenen Zustand die räumliche Raffinesse des Hauses erahnen. Ein ausgefeilter und zugleich leicht zu bewegender Schiebefaltmechanismus ermöglicht es, große Teile der Fassade nach außen zu öffnen. Die einzige große Öffnung nach Westen zur Straße hin markiert den Eingang und eröffnet mit einem durchgestalteten Durchlass die Raumsequenz des Atelierhauses. Eine kleine, auf das notwendige reduzierte, aber dennoch sehr behagliche Wohneinheit zur rechten, der große, wohl proportionierte Atelierraum zur linken, bilden das Erdgeschoss, im Untergeschoss öffnet sich ein unbeheizter Sommer-Atelierraum nach Osten. Neben der Klarheit und Stringenz des Konzeptes, mit der Bauaufgabe und Ort zusammengeführt werden, überzeugt die ausgefeilte Detaillierung des Hauses ebenso, wie die hohe Präzision und Qualität der Ausführung des Holzbaues bis ins kleinste Detail.
Für die Jury: Helmut Dietrich
Die Schlichtheit des Baukörpers findet in der Ausformung der Fassade seine kultivierte Entsprechung. Die subtile Semitransparenz der hölzernen Haut lässt in geschlossenen Zustand die räumliche Raffinesse des Hauses erahnen. Ein ausgefeilter und zugleich leicht zu bewegender Schiebefaltmechanismus ermöglicht es, große Teile der Fassade nach außen zu öffnen. Die einzige große Öffnung nach Westen zur Straße hin markiert den Eingang und eröffnet mit einem durchgestalteten Durchlass die Raumsequenz des Atelierhauses. Eine kleine, auf das notwendige reduzierte, aber dennoch sehr behagliche Wohneinheit zur rechten, der große, wohl proportionierte Atelierraum zur linken, bilden das Erdgeschoss, im Untergeschoss öffnet sich ein unbeheizter Sommer-Atelierraum nach Osten. Neben der Klarheit und Stringenz des Konzeptes, mit der Bauaufgabe und Ort zusammengeführt werden, überzeugt die ausgefeilte Detaillierung des Hauses ebenso, wie die hohe Präzision und Qualität der Ausführung des Holzbaues bis ins kleinste Detail.
Für die Jury: Helmut Dietrich
©G. Ott
Ansicht
©Paul Ott
Ansicht
©Paul Ott
Ansicht Schiebeläden
©G. Ott
Schiebeläden
©Paul Ott
Innenraum
©Paul Ott
Atelier
©G. Ott