modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Studienauftrag auf Einladung in Anlehnung an die SIA Ordnung 143 | 04/2017

Urbanes Wohnen im Liebefeld

Teilnahme

SCHÄR BURI ARCHITEKTEN BSA/SIA

Architektur

MAURUS SCHIFFERLI, LANDSCHAFTSARCHITEKT

Landschaftsarchitektur

Weber + Brönnimann AG - Ingenieure

Bauingenieurwesen

eicher+pauli

TGA-Fachplanung

Abplanalp Affolter Partner GmbH

sonstige Fachplanung

SSE Engineering AG

TGA-Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Projektverfasser zeigen einen eigenständigen Ansatz für den Umbau des ganzen Quartiers – insbesondere wie der Weiterbau in nördlicher und südlicher Richtung weitergehen könnte. Die Überbauung Thomasweg als Start eines Transformationsprozesses, wobei die städtebauliche Angemessenheit kritisch beurteilt wird. Wenn dieser Prozess nicht weitergeführt wird, dann vermag das Überbauungskonzept als alleinstehender Baustein für das Quartiert nicht zu überzeugen. Die Setzung von solitären Bauten, welche volumetrisch gleichwertig sind, ergeben eine etwas uniforme Gesamtüberbauung. Die sich zwischen den Bauten bildenden Höfe bzw. Plätze unterstützen die Aussagekraft der Solitärbauten. Trotz oder aufgrund der klaren Setzung der Gebäude ist der städtebauliche Zusammenhang zu den angrenzenden Bebauungen nicht klar zu erkennen.
Die Aussenräume sind bereits mit hohem Detailierungsgrad angedacht und weisen einen qualitätsvollen, sehr urbanen Charakter auf. Die durchwegs offene und urbane Ausgestaltung der Freiräume schafft eine klare Identität, welche aber in der vorgeschlagenen Konsequenz für diesen Ort kontrovers diskutiert wird. Die Adressbildung zur Könizstrasse fehlt. Die Ausgestaltung der Parterrewohnungen im Zusammenhang mit dem Aussenraum wird trotz angedachter Staudenflächen nicht befriedigend gelöst.
Allen Gebäuden gemeinsam ist die gewählte grosse Gebäudetiefe. Die einzelnen Grundrisse sind sehr stringent geplant und weisen eine subtile Qualität auf. Während im Baufeld C ein Gebäude mit einem grossen halbprivatem Aufenthalts- und Erschliessungsraum und umlaufender Wohnungsanordnung konzipiert wird, wartet das Baufeld A mit Wohnungen aus einer «back to back» Konzeption auf. Bedingt durch die unterschiedlichen Ausrichtungen zur Strasse oder zum Hof erhalten die Wohnungen nicht die gleiche Qualität. Die Anordnung der Erdgeschosswohnungen praktisch niveaugleich zum öffentlichen Aussenraum in den Baubereichen B und C wird als wenig attraktiv und bezüglich der Vermietbarkeit der Wohnungen als ungünstig beurteilt. Die vorgeschlagene architektonische Ausformulierung berücksichtigt die Privatsphäre der Bewohnenden ungenügend. Die grosse Vielfalt von Wohnungstypen, fördert die gute Durchmischung im Quartier. Auch die fünf Hauptgebäude weisen grundsätzlich eine grosse Differenzierung aus, doch bei näherer Betrachtung sind die Unterschiede zu wenig stark identitätsbildend. Die ausschliesslich einseitige Ausrichtung einer grossen Anzahl der Wohnungen wird bedauert.
Die Gestaltung der Gebäudevolumina mit umlaufenden Balkonplatten und hinter lüfteten, vertikal gegliederten Fassadenelementen erzeugen eine zeitlose Eleganz, zeichnen sich jedoch auch durch Monotonie und Repetition aus. Insgesamt war das Verhältnis zwischen Geschossfläche und Hauptnutzfläche zu wenig wirtschaftlich.
Die Etappierung beginnt mit dem Sektor, in welchem preisgünstiges Wohnen angeboten wird und die Wahl der Etappen scheint gut sozialverträglich erfolgen zu können.